Türknöpfe öffnen Wieland Türen in Übersee
1980 eröffnet Wieland das erste Schneidcenter in den USA
Mit überragender Qualität erzielt Wieland erste Markterfolge in den USA. Ein eigene Servicegesellschaft verkürzt die Lieferzeiten und erhöht die Flexibilität – zumal das Werk in Wheeling/Illinois später zum Walzwerk ausgebaut wird.
Seit den 1960er-Jahren intensiviert Wieland seine internationalen Aktivitäten durch die Eröffnung von Vertriebsbüros in zahlreichen europäischen Ländern. 1969 erfolgt der Schritt über „den großen Teich“, an der US-Ostküste wird ein Verkaufsbüro eröffnet. Die Handvoll Mitarbeiter tut sich anfangs schwer, die meisten potenziellen Kunden haben ihre bewährten Lieferanten. Der spätere Vorstandvorsitzende Harald Kroener erinnert sich: „Wir haben einfach gesagt, jetzt krempeln wir die Ärmel auf und rufen alle an, die wir kennen – und das waren sehr wenige – und bemühen uns, Namen zu finden, die wir bisher nicht kennen – und das waren sehr viele. Eine reine Fleißarbeit.“
Es ist ausgerechnet ein sehr amerikanisches Produkt, das Wieland den Weg in den US-Markt erleichtert: Türknöpfe aus Messing, die dort statt Türklinken weit verbreitet sind. Eigentlich einfache, aus Bandmaterial tiefgezogene Produkte, stellen sie doch besondere, teils gegensätzliche Anforderungen an das Material: Es muss aus Stabilitätsgründen hart sein – und gleichzeitig weich genug für die Verformung. Die optisch einwandfreie Oberfläche soll außerdem eine gute Polierfähigkeit besitzen. Eigenschaften, denen Bänder von Wieland perfekt gerecht werden. Die überlegene Wieland-Qualität setzt sich daher langsam aber sicher in den USA durch.
Problematisch bleiben aber die langen Transportwege und -zeiten, die mehrere Wochen betragen und damit einen Wettbewerbsnachteil darstellen. Dies ist der Anlass für einen ebenso konsequenten wie mutigen Schritt: 1980 eröffnet Wieland in Wheeling, etwas nördlich von Chicago, mit einem Schneidcenter die erste Produktionsstätte auf nordamerikanischem Boden. Dadurch wird es möglich, schneller und individueller auf Kundenwünsche zu reagieren.
Einen weiteren Schritt in diese Richtung stellt 1987 die Erweiterung des Standortes Wheeling um ein Walzwerk dar. Damit wird die Fertigungstiefe vor Ort vergrößert, kann doch durch das Walzen und Glühen nicht nur die Dicke, sondern eine ganze Palette von Eigenschaften des Materials verändert werden. Auf Kundenwünsche kann nun gezielter und schneller reagiert werden.
Das Walz- und Schneidwerk in Wheeling etabliert sich fest auf dem US-amerikanischen Markt. Mit 120 Mitarbeitern beliefert die Wieland Metals Inc. Kunden nicht nur in den USA, sondern auch in Kanada und Mexiko mit qualitativ hochwertigen Bändern und Blechen. Mit der Übernahme des amerikanisches Marktführers Global Brass & Copper im Jahr 2019 wird das Angebot an Wieland-Walzfabrikaten für den lokalen Markt deutlich ausgebaut.